45 Thesen
45 und noch ein paar provokante Thesen, über die ich mit Ihnen diskutieren möchte,
denn sie sind es wert, diskutiert zu werden. Nehmen Sie Kontakt mit mir auf.
•• EIN HUND WILL ERZOGEN WERDEN •• Es liegt in seiner Natur, denn ohne Erziehung kann er in seinem natürlichen Umfeld nicht überleben, seine Persönlichkeit entfalten oder soziale Sicherheit empfinden. Erziehung kann nur innerhalb des Verhaltenskodex der jeweiligen Spezies erfolgen. Alles andere ist menschliches Herumspielen und keine Erziehung. Triebanlagen ohne Beziehungsaufbau und permanentem Zusammenleben mit Artgenossen reichen zur Bildung eines generationsübergreifenden ECHTEN Rudels nicht aus. Ein Hundehaufen ist kein Rudel, auch wenn es Welpen gibt. Ein HUND WILL NUR ARTGERECHT ERZOGEN WERDEN, alles andere ist gar keine Erziehung. Ihn dumm zu konditionieren ist eine soziale Qual.
•• EINEN HUND NICHT ZU ERZIEHEN HEISST, IHM SEIN ELEMENTARES WESEN ZU VERWEIGERN •• Vergesellschaftete Spezies, die permanent zusammen leben müssen, um zu überleben, wie Hunde und Pferde, sind mit ihrer ganzen Seele der Gruppe verbunden. Mit der Gruppe, in der Sie leben und mit allen Artgenossen, die existieren und die jemals existiert haben. Die DNA trägt alle Informationen, sowohl mentaler als physischer als auch sozialer Art, in sich. Die psychosozialen Entwicklungsphasen sorgen dafür, dass die inneren Anlagen an die richtigen äußeren Stellen kommen. Von artgerechter Haltung kann ohne konsequente Erziehung, die sich an die Entwicklungsphasen hält, nicht gesprochen werden.
Wer einen erwachsenen Hund also wie ein Kind behandelt quält und missbraucht ihn, wer aus der Rolle des Kindes heraus mit ihm kommuniziert quält und missbraucht ihn ebenso.
1a • Es gibt keinen Ungehorsam in der Hundewelt.
1b • Es gibt keine Problemhunde, es sei denn, sie sind krank.
2 • Kommunikation mit einem vergesellschafteten Tier ist immer zweigleisig.
Gleis 1 : die Information.
Gleis 2 : die soziale Ordnung, ohne die eine Information ohne Wirkung bleibt. Fehlt eines! der Gleise, (egal welches), kann Kommunikation nicht funktionieren. Deshalb ist Hundeerziehung ohne den Aufbau von Sozialer Ordnung und Autorität absoluter Unsinn und nur als kindisches Getue zu werten. Der Mensch versteckt seine Unsicherheit hinter der kindischen Haltung.
Es ist Unsinn, einen Hund zu maßregeln, wenn die Information nicht klar transportiert wird; auch wenn die Regelung artgerecht angelegt ist, verstößt sie gegen den Verhaltenskodex. Sie ist damit nicht artgerecht, sie ist „ungerecht“ im archaischen Sinne.
3 • Verbindliche Kommunikation mit einem Tier ist nur in der Verstehens- und Handlungswelt des Tieres möglich. „Transenz“, erzieherische Kraft auf gleicher Ebene, (Beziehungs- und sozialordnungsstiftend) entsteht nur, wenn der Mensch seine Persönlichkeit auf das Wohl des Tieres eingestellt hat. Es ist die vom Tier erwartete und genetisch mitgegebene Rolle, die zählt und nicht das, was der Mensch gerne wäre. Der Mensch wird an der genetisch transportierten Rolle gemessen.
Diese Rolle wird über verschiedene angeborene Verhaltensweisen (u.a. Körpersprache) zum Ausdruck gebracht. Abstrakte Kommunikation über Hilfsmittel oder abstrakte Zeichen wie Handzeichen sind für das Tier nicht beziehungsbildend. Es wird nur oberflächlich kognitiv als Dressur gültig und wirksam. Auch wenn Übungen wie „Sitz“ und „Platz“ gelingen, kommen sie niemals über die Übungsebene hinaus. Das Tier vereinsamt auf seiner Ebene und wird nur mit Artgenossen transent verkehren.
4 • Nur der Mensch kann, wenn er seine Persönlichkeit entwickelt hat, differenzieren und abstrahieren. Nur er kann seine Verstehens- und Handlungswelt verlassen, das Tier kann seine Verstehens- und Handlungswelt nicht verlassen. Sie ist genetisch vorbestimmt. Das heißt, sie ist nur zukünftig gerichtet veränderbar. Erziehung, die verbindet, findet demnach nur in der Welt der Tiere statt.
5 • Der Hund erfüllt immer den Auftrag der Familie, auch wenn dieser, aus menschlicher Sicht, unbewusster Natur ist. Auch, wenn das Verhalten des Hundes aus der Sicht der Familie asozial oder ungehorsam erscheint. Es ist immer eine Folge der sozialen Ordnung, die der Hund immer richtig in seiner Ebene interpretiert. Verhalten des Tieres obliegt zu 100% der Verantwortung der Familie und zeigt an, wie die Familie aufgestellt ist und wie die Verhältnisse der Individuen sind.
•• DER MENSCH KANN DEM HUND NICHTS ANERZIEHEN, DAS NICHT IN DESSEN NATÜRLICHEM KONTEXT VON BEDEUTUNG IST •• Außerhalb des natürlichen Kontexts gibt es kein Modell-Lernen. Rolle machen, Dogdancing, Frisbeewerfen etc., ist für den Hund sozial völlig irrelevant und führt NICHT zu Beziehungsaufbau. Deshalb wird es vom jungen Hund nicht kopiert.
6 • Einen Hund aus der Hand zu füttern und ihn zu verhätscheln, oder ihm anderweitig Erziehung und soziale Ordnung zu verweigern, ist Tierquälerei. Verhätscheln ist Egoismus und Unreife des Menschen, der sein Kindchenschema und seine Projektionen am Hund, der sich nicht dagegen wehren kann, abreagiert. Der Tüddel – Mensch ist entweder unreif, dumm oder ignorant. Der Hund wird dabei sozial völlig orientierungslos.
Das soziale Bedürfnis des Hundes steht über jedem anderen Bedürfnis.
Der Verhaltenscode der Hunde schreibt das Bilden von Sozialordnung zwingend vor. Der Hund ist ohne sie sozial orientierungslos. Menschen haben sich an das orientierungslose Verhalten von Hunden, denen Soziale Ordnung verweigert wird, so sehr gewöhnt, dass sie es für den Normalfall halten („jaja, die Aussiehündinnen, die zicken halt“). Das Tier leidet dann immens an sozialem Mangel. Das pathologische wird zum Durchschnittskonsens, die Mitläufer einer Gesellschaft einigen sich darauf, dass der Wahnsinn jetzt Methode wird (siehe Umsetzung des Paragraphen 11 im Tierschutzgesetz). Das Missverständnis wird zur Normalität. Die Katastrophe zum System
7 • Hundeerziehung ist komplex. Hundeverhalten kann nur bewertet werden, wenn mindestens 3 Kommunikations- und soziale Ebenen, in Zusammenhang mit 5 Kommonikationsparametern berücksichtigt werden. Zudem muss der Reifeprozess ALLER Beteiligten in die Bewertung von Verhalten einfließen.
Deshalb sind Erziehungstipps und kolportierte Pseudoerziehungskonzepte á la „Wenn der Hund XY tut, dann machen sie XXYY“, oder „der Hund darf nie als erstes durch die Tür“, Konzepte, die Handlungsrezepte vermitteln, ohne zu differenzieren, schlichtweg gefährlich. Genauso wie angeblich artgerechte Disziplinierungen bei jeder Gelegenheit. Der Dumme ist eben nicht berechtigt zu disziplinieren, es ist der Kompetente und das ist nicht immer der Mensch in der Mensch-Tier Gemeinschaft. Sie zeigen die Inkompetenz desjenigen, der sie ausspricht. Der Schüler flacher Konzepte, ist, v.a. wenn er sie sich rational angelesen und nicht intuitiv verankert hat, zum Scheitern verdammt.
Nur die genetisch mitgegebenen Regeln von Tieren (wie etwa die Achtung von Nähe und Distanz, das Konkurrieren um Futter, Beute und Beutesymbole, die Tabuisierung des Lagerplatzes der Ranghohen, Konkurrenzklarheit und Tabus in Territorialfragen wie Markieren etc.), sind platt und ohne Differenzierung vermittelbar.
Deshalb ist es völlig egal, wer zuerst durch die Tür geht, solange es regelbar ist. Der erwachsene Hund darf aber NIE in’s Bett. Genetische Regeln sind hier unveränderbar.
8 • Hunde zu respektieren heißt, sie als HUNDE in die Familie zu integrieren.
9 • Einen Hund übergewichtig werden zu lassen, ist Egoismus und Tierquälerei.
10 • Zwangsmaßnahmen dienen dem Menschen, nicht dem Hund.
11 • Hundedressur geht an der Natur des Hundes vorbei und führt zu asozialem Verhalten, aus sozialem Mangel.
12 • Sozialer Mangel ist das Schlimmste, das ein Hund erleiden kann, weil er ohne soziale Orientierung permanent Stress und Unsicherheit erleidet. Billiges Lob führt zu narzisstischem Fehlverhalten (auch bei Tieren).
Der Hund ist permanent überfordert.
13 • Man kann von einem Tier nie mehr verlangen, als man ihm gibt.
14 • Aggression ist ein wichtiges regulierendes und ordnendes Instrument im sozialen Leben von Hunden und darf deshalb auf keinen Fall aus der Erziehung ausgelassen werden. Der genetisch vorgegebene Code schreibt Aggression manchmal zwingend vor, um verständlich kommunizieren zu können.
15 • In der Sprache der Hunde gibt es kein Wort für JA, es gibt keine Möglichkeit, einzelne Verhaltensweisen zu bejahen. NEIN existiert.
16 • Verhätschelte Hunde haben keinerlei verbindlichen sozialen Kontakt zu dem, der sie verhätschelt. Es herrscht Disrespekt und Missvertrauen.
17 • Einen Hund in eine Hundepension zu geben oder ihn ohne echte Not an andere Menschen abzugeben und ihn wieder zurückzuholen, ist Tierquälerei. Der Hund erleidet eklatanten sozialen Mangel, auch wenn man diesen nicht sofort ablesen kann.
18 • Tierkommunikation ohne artgerechte Behandlung des Hundes ist nicht möglich. Sozial relevante Kommunikation ebenfalls nicht.
19 • Hunde zeigen alle unbewussten Teile des Hundehalters an.
20 • Hunde wollen keine individuelle Freiheit, sie wollen ihre Rolle im Rudel frei und nach ihren Talenten ausleben können.
21 • Hunde sind nicht von sich aus dominant, sie gehen nur in Entscheidungslücken.
22 • Angstaggression existiert nicht, sie ist eine vermenschlichte Interpretation von Orientierungslosigkeit und offenbart, dass der genetische Scheureflex sozial ungefiltert ausgelebt wird. Es ist lediglich asoziale Aggression subdominant regierender Hunde.
23 • Dominanzaggression existiert nicht, sie ist eine vermenschlichte Interpretation von sozialer Orientierungslosigkeit.
24 • Leinenaggression existiert nicht, sie ist eine vermenschlichte Interpretation von sozialer Orientierungslosigkeit. Wer „aggressiven Hunden, sogenannten Problemhunden“ Unterricht gibt und versucht, ohne die Beziehung zu hinterfragen, ohne die Kompetenz des Menschen zu stärken, den Hund zu korrigieren, quält ihn.
Der Hund zeigt nur die (aus der Sicht des Hundes) soziale Inkompetenz des Menschen an. Meist hat der Hund völlig recht.
Aus der Sicht des Hundes ist es NOTWENDIG, Aggression zu zeigen. Der Auftrag dazu kommt immer vom Menschen! Deshalb muss der Mensch zur Kompetenz geführt werden, dann erst der Hund. Der Hund folgt automatisch der sozialen Kompetenz.
25 • Artgerechte Erziehung heißt, dass der Mensch alle Rechte und Pflichten, die aus dem sozial verbindlichen Zusammenleben einer Tiergesellschaft (Hunderudels) entstehen, komplett akzeptiert und übernimmt. Auch diejenigen, die ihm unangenehm sind. Auch, wenn das Sitte und Moralvorstellungen sowie kulturellem Konsens widerspricht. Die Welt des Menschen zählt in der Welt des Hundes nicht. Familie geht vor Nachbar.
26 • Sein Tier zu respektieren heißt, dessen Regeln gemäß, immer, absolut konsequent, zu dessen Wohl, für Regelungen zu sorgen. Gegebenenfalls auch sofort und entschlossen Aggressionen im verständlichen Kontext zur Stabilisierung der Ordnung der Tiergesellschaft einzubringen. Positive Bestätigung heißt im archaischen Krisenfall: „keine Ahnung….. mach du“.
27 • Der Mensch hat als Verantwortlicher im Rudel als alleiniger Bewohner beider Verstehens- und Handlungswelten nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, sein Tier vor unnötigem Leid zu schützen, auch wenn dies physische Aggression oder das Töten des Tieres zur Folge hätte. Ein Tier, das sein Leben nicht artgerecht leben kann, erwartet vom Menschen, dass er ihm den natürlichen Rahmen ersetzt. Ein Tier möchte kein Leben leben, das es ihm nicht mehr ermöglicht, in etwa Laufen, Spielen oder Sozialleben führen zu können. Es steckt aber nicht in der Natur des Tieres, sein Leben zu beenden. Dazu braucht es den Menschen. Bei Greisen, deren Lebenskraft sehr stark nachgelassen hat, kann man auch homöopathisch unterstützen. Wenn das Tier noch will, kann es seine Lebensgeister sammeln, wenn nicht, sanft gehen.
28 • Respekt gibt es immer nur beidseitig, einseitig ist er nicht möglich. Wer seinen Hund ernstnimmt, erzieht ihn konsequent. Wer seine menschlichen Bilder auf den Hund projiziert, quält ihn über den sozialen Mangel, den der Hund erleidet. Er respektiert den Hund nicht. Ein Hund, der nicht als Hund respektiert wird, hat keine Möglichkeit, den Menschen zu respektieren.
29 • Alle gesunden Hunde sind erziehbar.
30 • Der ältere Hund hat Privilegien. Der jüngere Hund braucht es für seine soziale Orientierung, dass der Ältere diese Privilegien beansprucht.
Der Ältere ist in der Privilegpflicht. Soziale Ordnung geht also vom Älteren aus.
31 • Soziale Tiere interpretieren mit ALLEM was sie tun, auch die Sozialordnung, die sie vorfinden.
35 • Wer psychische Erkrankungen hat, sollte keinen Hund aufnehmen.
36 • Wer einem jungen Hund keinen Befehl gibt, lässt ihn alleine.
37 • Ein junger Hund, der zu wenig Befehle erhält, leidet. Denn er kann nichts für das Rudel tun. Er kann nicht erwachsen werden und bleibt im Kindhaften kleben. Viele Menschen senden diesen Wunsch nach dem Kindhaften unbewußt an den Hund.
38 • Ein Hund, der als junger Hund zu wenig Befehle erhalten hat, kann keine soziale Orientierung haben. Er ist zumindest in Randbereichen asozial.
39 • Spiel und Befehl sind in der Hundewelt gleichwertig und dienen demselben Zweck: Soziale Ordnung zu bilden, zu interpretieren und darzustellen.
40 • Ein Hund, der spielt, ist auch erziehbar. Ein Mensch, der nicht spielen kann, kann den Hund nicht artgerecht halten und erziehen. Das Gute ist: der Mensch kann sich ändern, wenn er will.
41 • Spiel und Aggression sind aus der Sicht des Hundes Teil des Selben. Spiel und Aggression stellen soziale Ordnung her, bilden Bindung und relevante Beziehungen und stützen diese auch.
42 • Die Überlebensspanne eines verhätschelten Hundes in einem Wolfsrudel liegt bei 5 Sekunden. Die Überlebensspanne eines natürlich erzogenen, sozial voll orientierungsfähigen Hundes in einem Wolfsrudel liegt bei 10 Jahren. Ein Wolfsrudel ist der definitive Gradmesser für eine gesunde Erziehung eines Hundes.
Die Attribute „süß“ und „lieb“ existieren in der Tierwelt nicht.
Es gibt keine Moral und kein Gut oder Böse.
43 • Für einen Hund ist das Ausleben eines Triebes ebenso normal, wie es normal ist, zum Wohle der sozialen Ordnung und des Gemeinschaftserfolgs auf das Ausleben eines Triebes zu verzichten. Deshalb leiden Hunde nicht darunter, etwa sexuell nicht zum Zuge zu kommen, nicht zu jagen oder auf Futterannahme zu verzichten. Freiwillig auf Triebe zu verzichten oder zum temporären Triebverzicht erzogen zu werden ist artgerecht und zwingend vorgeschrieben. Wer sagt: „Ein Hund muss jagen, das liegt in seiner Natur“ irrt. Richtig wäre: „Für das soziale Tier Hund ist es normal, die Jagd in der Gruppe anzufragen“. Der Trieb sorgt nur dafür, dass Jagd überhaupt zustande kommt.
Gleiches gilt für Fortpflanzung, die Hündin leidet NICHT, wenn sie keine Jungen bekommen darf, es ist die Hundehalterin, die glaubt, zu leiden.
44 • Der Mensch ist als Hundehalter verpflichtet, seinen Hund vor Vermenschlichung zu schützen. Deshalb ist es seine Pflicht, anderen Menschen keinerlei Einmischung in seine Erziehung zu gestatten. Erziehung ist reine Familiensache. Familie geht vor Artgenosse. Der Mensch muss den Anfeindungen anderer Menschen bezüglich seiner artgerechten Handlung standhalten. Familie geht auch hier vor Artgenosse.
45 • Andauernde, verwechselte „positive Bestätigung“ ist kein Erziehungsmittel.
Der Verhaltenskodex der Hunde gibt vor: Berührung ohne Aggression in der Kommandoebene löst die Kommandoebene auf. Sie ist general – bestätigend. Deshalb haben junge Hunde so sehr Schwierigkeiten, beim Streicheln sitzen zu bleiben, wenn sie es denn endlich geschafft haben, sich zu setzen. Futter geben ist keine explizite Bestätigung, es zeigt nur das Desinteresse an Erziehung durch Auflösung der sozialen Ordnung und löst damit ebenfalls die Befehlsebene auf.
Sowohl Füttern als auch Streicheln erfordern in der Körpersprache des Menschen Haltungen, die nicht das Sitzen des Hundes auf natürliche Art verlangen. Die jungen Hunde würden es gerne tun, können aber gar nicht mehr. Sollte der Hund in positiv bestätigenden Übungen lernen, sich hinzusetzen, hat der Mensch die mit tiefer Bedeutung belegte Körperhaltung „Sitz“ künstlich ausgelöst. Er macht es dem Hund unmöglich, ihm den Respekt zu zeigen und das Vertrauen zu schenken, das mit einem natürlich ausgelösten und gehaltenen Sitz verbunden wäre. Durch den gleichzeitigen Bruch des genetisch festgelegten Konkurrenzgebots hat der Hund gelernt, dass der Mensch in seiner Welt inkompetent ist. Seine Körpersprache und seine Handlungsstruktur bleiben völlig im Nebel. Anstatt artgerechte Kontrolle auszuüben und dem Hund soziale Sicherheit zu geben, bestätigt der Mensch ungefiltert und planlos das Handlungsmuster des unerfahrenen Hundes. Er macht ihn damit zum Entscheider innerhalb des Familien-Rudels. Soviel Verantwortung kann der junge Hund nicht tragen.
ZUSATZTHESE : Hunde im Ausland aufzugreifen, sie nach Deutschland zu verfrachten, und hier an unerfahrene Besitzer zu vermitteln ist KEIN Tierschutz. Der Hund wurde für eine fremde Kultur sozialisiert, 999 von 1000 Tierschutzhundbesitzern sind nicht annähernd in der Lage, auch nur rudimentär zu verstehen, was in ihren Hunden vor sich geht. Subdominante Rudelübernahme und Scheuverhalten wird z.B. mit Angst verwechselt, das Kindchenschema treibt die Menschen dann dazu, dieses Verhalten auch noch permanent zu bestätigen. Eine Erziehung eines „Rescuedogs“ ist keine Erziehung, sie ist eine Therapie, da bereits vorhandene Muster überschrieben werden müssen. Es wäre auch angebracht, andere Kulturen zu respektieren, oder was würden wir sagen wenn Rumänen Auffanglager in Deutschland installieren würden, unsere Hunde einfangen und nach Rumänien transportieren würden, was würden wir sagen, wenn sie sie dort entweder frei laufen lassen würden oder an die Kette legen?
Sozialverträgliche Lösungen sind niemals in Kolonialverhalten zu finden.
„VON FALSCHER GÜTE GEHT EIN SCHLECHTER GERUCH AUS. WÜSSTE ICH MIT SICHERHEIT ES KÄME EINER IN MEIN HAUS UM MIR GUTES ZU TUN, ICH WÜRDE FORTRENNEN ALS GÄLTE ES MEIN LEBEN, AUS ANGST MIR NUR EINE SEINER WOHLTATEN GEFALLEN ZU LASSEN, MEIN BLUT DAMIT ZU INFIZIEREN“ HENRY D. THOREAU „A HOUSE IN THE WOODS“ 1846
Hundeprobleme durch Gesetzgebung langfristig zu lösen, hieße GENERELLES LEINENVERBOT auszusprechen.
Erst dann würde der Mensch seine Verantwortung ganz übernehmen. Ein guter Anfang wäre, dass alle Menschen die ihre Hunde an Flexileinen fesseln, selbst an einem solchen sozialen Folterinstrument leben müssten. Der existierende Paragraph 11 und dessen unfassbare und absolut undemokratische Umsetzung, dienen ausschließlich einer Lobby von Geschäftemachern wie der IHK, die kindische Pseudoausbildungen an Hausfrauen verkaufen will. Und eine Kontrollinstanz mit Milliardenabgabepflicht als Entwicklungsziel hat.
Der andere Teil der Lobby ist die Vereinigung der Tierärzte, die nichts besseres zu tun wissen, als sich über ein paar dieser Laienkurse ein Zertifikat zu erwerben und tatsächlich glauben, sie könnten danach die Arbeit derer übernehmen, die sich die Mühe machten, Jahrzehnte an Erfahrung und Verantwortung zu sammeln, um qualifiziert genug zu sein, im heiligen Bezirk der Kommunikation mit Tieren zurecht zu kommen. Plötzlich treten Tierärzte mit Mindestqualifikation, ohne die geringste Erfahrung über „Ich habe auch einen Hund daheim“ hinaus, als Hundetherapeuten auf, mit einem Verantwortungsgefühl als wären sie in einer Daily Soap als Elvis-Imitator engagiert und lassen sich von der IHK die Lizenz zum Abkassieren ausdrucken. Und da sie Null Ahnung haben, können sie sich bei Kritik auch nicht anders als mit Moralgequatsche wehren. Pfui Deibel. Das ist billig und das ist schlechtes Bauerntheater.
Wer sich darauf einlässt, ist Teil einer Gemeinschaft, die Tiere auf das Innerste quält, lächerlich macht und der Menschengesellschaft zutiefst schadet, weil sie der Gemeinschaft per Gesetz verbieten will, Tiere zu achten und zu respektieren. Diese Gemeinschaft glaubt sogar, in der Tierwelt besser Bescheid zu wissen als die Tiere selbst, sie glaubt, ihre eigenen subjektiven Vorstellungen könnten einen über Jahrmilliarden entstandenen hochkomplexen Verhaltenskodex sozial hochintelligenter Lebewesen übertrumpfen. Das kann nur die Sichtweise eines Kleinkindes sein. Egal, ob als aktiver Lobbyist oder als Kunde. Es geht bei der Umsetzung dieses Paragraphen nur um menschlich-kulturelle-Interessen, auf gar keinen Fall um Tierschutz, denn dann könnte das Hunde-mit-Leckerli-zum-Idioten-machen nicht als artgerecht vertreten werden.
Vergesellschaftete Tiere sind um keinen Deut dümmer als der Mensch. Jeder, der die kognitiv abstrakten Fähigkeiten des Menschen bei der Messung von Intelligenz beiseite legt, kommt zu diesem Ergebnis. Sogar Bienen können Bruchrechnen, bei Nachbars „Chantal“, die mit Luna an der Flexi spazieren geht, bin ich mir da oft nicht so sicher. Man hat „Chantal“ ihrer Intuition beraubt, ihr erklärt, dass ihre kindlichen Bilder Unsinn sind und sie die Bilder der Erwachsenen übernehmen soll. Mit Hilfe von Moral wurden ihre Instinkte beschnitten (Moral will gelernt sein, sie ist nicht angeboren), der genetische Wissens-Pool ist damit unerreichbar. Dann hat man ihre Ratio von Kindesbeinen an mit Unfug malträtiert, ihr viel zu früh Entscheidungen abverlangt, die sie nicht hätte fällen sollen. Naja Ritalin wird es richten. Das „arme Schwein“ ist eh die „süße“ Luna, die zu Hause so „lieb“ ist, aber draußen, naja Nachbars Kira ist halt ihre „Feindin“, wahrscheinlich hat sie mal eine „schlechte Erfahrung“ gemacht, sie ist ja aus Kroatien gerettet und hat Angst. Vor allem vor Männern, wahrscheinlich wurde sie geschlagen. Der IHK Trainer wird sie in dieser Meinung bestätigen und versuchen, Luna mit Leckerli vor der Nase über eine Wippe zu führen und das dann „Sicherheitstraining“ nennen. Das stinkt.
Es geht um dummes Gut-Böse und kindisches Moralgeplänkel von sozialen Kleinkindern und nirgends ist das Tier dabei als das vertreten, was es ist. Ein Tier. Es wird Zeit, Tieren und Kindern wieder als Erwachsener begegnen zu dürfen, ohne dass ein Moralapostel sein halbgares Wissen über einem ausschüttet wie Unrat. Es wird Zeit, sozialen Lebewesen auch einmal wieder Grenzen aufzeigen zu dürfen, ohne dass eine Flexileinendrohne den Schmutz ihres eigenen Hauses bei denen abladen darf, die sich verantwortlich fühlen für die, die mit ihm leben und davon abhängig sind, dass sie in eine Gemeinschaft verbindlich integriert und nicht als Volltrottel abgestempelt werden. Dazu ist es nun mal notwendig, soziale Aufgaben zu lösen ohne fadenscheiniges Lob oder verlogene Belohnung dafür zu erwarten. Sozial zu sein heißt nämlich, seine Aufgaben zu suchen und sie mit aller zur Verfügung stehenden Kraft auszuführen. Egal ob Hund, Pferd, Hirsch, Mensch, Rabe oder Esel.
„DIE MEISTEN MENSCHEN HABEN NIE DARÜBER NACHGEDACHT WAS EIN HAUS EIGENTLICH IST. SO SIND SIE … IHR GANZES LEBEN LANG ARM, WEIL SIE DENKEN, SIE MÜSSTEN EIN HAUS HABEN WIE DAS IHRES NACHBARN“. HENRY D. THOREAU „WALDEN“
46 ES IST NICHT EINFACH, EINEN HUND ZU ERZIEHEN UND ER WILL NUR DANN DEIN BESTER FREUND SEIN, WENN DU IHN FÜHRST – ANSONSTEN WIRD ER DIR ZEIGEN, DASS DU IN SEINEN AUGEN EIN HARMLOSER TROTTEL BIST UND SICH VON DIR HOFIEREN LASSEN WIE DEINE KATZE UND DEIN PFERD UND DEINE KINDER AUCH.
EIN HUND, EIN PFERD, EINE GANS, EINE ZIEGE, EIN ESEL WILL NIEMALS DEIN LIEBLING SEIN.
ICH FREUE MICH AUF DIE RÜCKKEHR DES WOLFES, ER WIRD UNS DIE LEVITEN LESEN.